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Gästefarm Hakos mit IAS-Sternwarte
Gästefarm Hakos mit IAS-Sternwarte

In Sichtweite des Gamsbergs unterhält die IAS auf der Gästefarm Hakos ein weiteres, bestens ausgestattetes Observatorium. Die Beobachtungsverhältnisse sind auf Hakos annähernd so ideal wie auf dem Gamsberg. Hier stehen eine Rolldach-Doppelsternwarte mit einem 50-cm-Cassegrain-Teleskop und einem 50-cm-Newton-Astrograph sowie ein 4,2-m-Kuppelgebäude mit einem 50-cm-Ritchey-Chrétien-Teleskop. Ein weiteres Rolldach schützt unser C14 auf einer großen Gabelmontierung. Außensäulen u.a. mit einer Fornax-Montierung können eigene Teleskope oder die vereinseigenen C11 oder Takahashi Epsilon 160 aufnehmen.

Als Attraktion und künftiges leistungsfähigstes Instrument befindet sich unser neuer 80-cm-Newton auf einer azimutalen Gabelmontierung aktuell im Testbetrieb. Das Gerät erreichte im Januar via Schiffsfracht Namibia und wurde in März von einer enthusiastischen Mannschaft aufgebaut. Noch fehlt der Dachantrieb, aber die ersten Tests zeigen schon das Potential von 80 cm unter namibischem Himmel. Man darf gespannt sein ...

IAS Sternwarte Hakos - 80er
IAS Sternwarte Hakos - 80er

Derzeit stehen folgende Teleskope zu Verfügung:

20-Zoll-Cassegrain-Teleskop

50-cm-Cassegrain-Teleskop im Ostraum
50-cm-Cassegrain-Teleskop im Ostraum

Das 20-Zoll-Cassegrain-Teleskop (Primärfokus f/3 (1500 mm), Sekundärfokus f/9 (4500mm)) der Firma Astrooptik Philipp Keller ist auf unserer 350 kg schweren deutschen Montierung angebracht und eignet sich neben dem visuellen Beobachten im Sekundärfokus vor allem für hochauflösende Fotografie bis hin zum Mittelformat im Primärfokus.

Der Tubus ist als Gitterkonstruktion aus CFK-Rohren ausgeführt, um bei der Fotografie eine konstante Fokuslage über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten. Während übliche Cassegrainteleskope nur einen paraboloiden Hauptspiegel und einen hyperbolischen Sekundärspiegel aufweisen und somit nur für kleine Gesichtsfelder brauchbare Abbildungen zeigen, ist unser Instrument zusätzlich mit hochwertigen Korrektoren im Primär- sowie Sekundärfokus ausgestattet. Dies ermöglicht extrem große Aufnahmefelder, die auch in den Randbereichen punktförmige Sterne zeigen. Der Wechsel zur Fotografie im äußerst lichtstarken Primärfokus erfolgt durch einfaches Entfernen des Sekundärspiegels. All diese Voraussetzungen ermöglichen die Aufnahme extrem schwacher Gasnebel und Galaxien in hervorragender Abbildungsqualität.

 

20-Zoll-Newton-Astrokamera

IAS Sternwarte Hakos - AK3
IAS Sternwarte Hakos - AK3 - 20" Newton

Dieses Teleskop - die sogenannte AK3 - wurde von unserem Vereinsmitglied Carsten Jacobs entworfen und gebaut. Es handelt sich hierbei um ein vorwiegend fotografisch nutzbares Newton-Spiegelteleskop mit 20 Zoll (51 cm) Öffnung und 1888 mm Brennweite (f/3,7). Der 4"-Wynne-Korrektor korrigiert ein Feld von 60 mm Durchmesser perfekt und erlaubt den Einsatz aller modernen Vollformat CCD- und DSLR-Kameras. Ein 0,73x-Reducer reduziert die Brennweite auf 1400 mm (F2,8) und lässt sich mit einem vollkorrigierten Bildfeld von 28 mm Durchmesser für Kameras bis zum APS-C-Format einsetzen. Die Astrokamera befindet sich im Westraum des Hakos-Observatoriums und ist auf einer englischen Rahmenmontierung installiert.

 

20-Zoll-Ritchey-Chrétien (Alluna Optics)

IAS Sternwarte Hakos - 20
IAS Sternwarte Hakos - 20" RC auf GM 4000 HPS in der großen Kuppel

Dieses Gerät hat sein First Light im Jahr 2012 gesehen. Neben exzellenten Spiegeln fertigt Alluna auch hervorragende Komplettgeräte, so dass wir uns gerne für dieses Gerät als Nachfolger unseres 40-cm- Cassegrains entschieden haben. Der Ritchey-Chrétien bietet bei 51 cm Öffnung eine Brennweite von 4100 mm (f/8), die mittels Reducer auf 3000 mm reduziert werden kann (f/5,9). Dabei hat das voll korrigierte Feld 65 bzw. 60 mm Durchmesser, so dass auch große CCD-Imager optimal genutzt werden können. Das Gerät ist auf einer massiven deutschen Montierung GM 4000HPS der Firma 10Micron in der 4,2-m-Baader-Kuppel extrem solide montiert.

14-Zoll-Schmidt-Cassegrain (C14)

Das C14 auf der Kraska - Gabelmontierung
Das C14 auf der Kraska-Gabelmontierung

Wer eine lange Brennweite benötigt, greift gerne auf das bewährte C14 von Celestron zurück: Mit einer Öffnung von 14 Zoll (35 cm) und einem Öffnungsverhältnis von f/11 ist es bei den Planetenbeobachtern und -fotografen sehr beliebt. Aber auch Deep-Sky-Fotografen nutzen dieses Arbeitspferd aufgrund seiner optischen Qualitäten gerne: Mit einem vorhandenen Hyperstar-Korrektor kann der Primärfokus des Gerätes genutzt werden, so dass sich für Kameras bis etwa 30mm Bilddiagonale eine Brennweite von 675 mm bei f/1,9! ergibt. Damit sind unter dem namibischen Himmel extrem tiefe Aufnahmen möglich.

In der Vergangenheit war der Fangspiegel des C14 beim Wechseln in die Hyperstar Konfiguration zerkratzt worden und lieferte nicht mehr die gewohnt gute Abbildungsleistung. Daher wurde der Fangspiegel zum Ende der Beobachtungssaison 2018 mit nach Deutschland gebracht. Er wurde neu belegt und im Januar 2019 zurück nach Hakos gebracht. Nach einer ersten Grobjustage durch Thomas Winterer und einer Feinjustage am Stern durch Andreas Theobald im Mai lieferte das C14 brillante und knackig scharfe Bilder der Planeten und stellte eindrucksvoll die Aussagen von Wolf Hartmann unter Beweis, dass es sich um eine hervorragende Optik handelt. Um ein erneutes Verkratzen des Fangspiegels zu verhindern, werden alle künftigen Nutzer dringend gebeten, beim Wechseln und Lagern während der Nutzung des Hyperstar auf keinen Fall die Spiegelfläche zu berühren.

Das C14 wurde auf einer großen Eigenbaugabelmontierung untergebracht, die unter einem eigenen Rolldach ihr Zuhause gefunden hat. Die Montierung wird von einer FS2 angetrieben und ist über Encoder in der Lage, der Steuerung die aktuelle Position zu melden. Eine automatische Positionierung ist wegen des Tangentialantriebes in Deklination nicht möglich.

11-Zoll-Schmidt-Cassegrain (C11)

Der kleine Bruder des C14 ist ein bei Amateurastronomen sehr beliebtes Gerät. Mit einer Öffnung von 11 Zoll (28 cm) und 2800 mm Brennweite ist das C11 noch als handlich zu bezeichnen. Deshalb wird es gerne auf einer der Außensäulen benutzt. Die Hauptanwendungsgebiete des Teleskops sind die visuelle Beobachtung und die Messung veränderlicher Sterne. 

Takahashi Epsilon 160

IAS Sternwarte Hakos - Takahashi Epsilon 160 in der kleinen Kuppel
IAS Sternwarte Hakos - Takahashi Epsilon 160 auf Alt 7AD in der kleinen Kuppel

Bei diesem Instrument handelt es sich um einen reinrassigen Astrografen, dessen Konstruktion ähnlich einem Newton mit Koma-Korrektor ist. Der Hauptspiegel mit 160 mm Durchmesser ist jedoch hyperbolisch, und ein vierlinsiger Korrektor sorgt für eine absolut verzeichnungsfreie Abbildung auch in den Ecken des Vollformats. Durch die kurze Brennweite von 530 mm und das daraus resultierende Öffnungsverhältnis von f/3.3 ist der "Tak" für die Fotografie großflächiger und lichtschwacher Objekte prädestiniert.

TMB Apochromat 130/780 mm

IAS Sternwarte Hakos - TMB Apo in der kleinen Kuppel
IAS Sternwarte Hakos - TMB Apo auf Alt 7AD in der kleinen Kuppel

Dieses Gerät ist nicht nur ein hervorragender Apo für visuelle Beobachtungen bei kleinen und hohen Vergrößerungen, sondern auch ein hervorragender f/6-Astrograph, der auch mit Vollformat-Imagern nadelfeine Sterne bis in die Bildecken abbildet. Auch dieses Gerät wird gerne in der 3-m-Kuppel verwendet.

Mittlerweile wurde die Gemini-Montierung durch eine Alt-Montierung 7AD abgelöst, die eine deutliche Steigerung der Stabilität brachte. Sie wurde beim letzten Aufenthalt mit Plate-Solving der Südpolsequenz auf unter 30" genau zum Südpol ausgerichtet. Als Steuerung dient eine FS2, wie an den meisten anderen Teleskopen ebenfalls. 

Der Losmandy Schwalbenschwanz wurde von der Gemini auf die Alt umgebaut, so dass nun weiterhin beliebige Geräte montiert werden können

Dobson-Teleskope

IAS Observatory Hakos - 10
IAS Observatory Hakos - 10" Dobson
IAS Observatory Hakos - 17.5
IAS Observatory Hakos - 17.5" Dobson

Für das schnelle "Spechteln" zwischendurch stehen zwei Dobson-Teleskope zur Verfügung, insbesondere natürlich der größere Dobson mit 17,5-Zoll- / 45-cm-Hauptspiegel. Wegen seiner relativ geringen Brennweite sind auch in Zenitnähe noch komfortable Beobachtungen möglich. Astrofotografen benutzen den Dobson gerne zwischendurch zum Schauen, um die langen Belichtungszeiten sinnvoll zu nutzen.

 

 

Vereinsmitglieder können natürlich auch eigene Instrumente mitbringen, die sie auf den Außensäulen montieren können, u.a. mit der vereinseigenen Fornax-Montierung.

Die Hakos-Sternwarte der IAS hat den Observatory Code 221 des Minor Planet Center am Smithsonian Astrophysical Observatory in Harvard. Die genauen Koordinaten sind:

23° 14' 11" Süd, 16° 21' 42" Ost, 1834 m ü. NN

Die mit dem "Eco Award" für umweltfreundliche Unterkünfte ausgezeichnete Gästefarm Hakos wird von Walter Straubes () Tochter Waltraud und deren Ehemann Friedhelm Hund bewirtschaftet. Gastfreundschaft bedeutet Ihnen sehr viel, so dass Astronomen und ihre Familien auf Hakos bestens betreut werden.

Das Farmgelände bietet reichhaltige Möglichkeiten für Wanderungen durch die Hakosberge und für die Beobachtung der artenreichen Fauna mit ihren Bergzebras, Steppenpavianen, verschiedenen Antilopen- und zahlreichen Vogelarten.

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